Das Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR im Test- ein Praxisbericht


Unter meinen Objektiven befinden sich nur zwei Zoomobjektive, das Nikon 70-200 VRII (einige Aufnahmen hier im eigenen Blog) und mein 4/24-120 VR. Die Preisempfehlung von Nikon für das Objektiv ist durchaus ambitioniert, allerdings hat es sich inzwischen auf einem angemessenen Niveau eingependelt.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Unbeschwert unterwegs mit dem Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR

Zoom oder nicht Zoom…
Vor einigen Jahren hatte ich das Zoom zusammen mit meiner D750 im Set gekauft. In dieser Kombination war das damals ein sehr attraktives Angebot, also schlug ich zu. Ich nutzte es bisher nicht besonders häufig, da ich meistens mit Festbrennweiten unterwegs bin. Allerdings hatte es mir schon bei einigen Reportagen sehr gute Dienste geleistet. Verwechselt das Objektiv nicht mit dem AF-S Nikkor 24-120mm f/3.5-5.6G ED VR von 2003. Die Objektive sind keinesfalls vergleichbar.

Knipse oder fotografiere ich?
Neulich war ich einmal wieder in der Nähe der Lutherstadt Wittenberg. Also packte ich dieses Mal nur das Nikon Zoom ein, in der Hoffnung einige Schnappschüsse machen zu können. Ich dachte mir, diese Kombination einfach einmal so zu nutzen, wie es vermutlich sehr viele Anwender/-innen machen.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Einfach mal „draufhalten“ mit nur einem Objektiv. Geht das?

Daher stellte ich das Bildformat auf JPEG (ansonsten nutze ich RAW) und die Kamera auf Zeitautomatik ein. Die Objektivfehler werden so schon bei der JPEG-Entwicklung korrigiert und die Nacharbeit beschränkt sich auf ein Minimum.

Möglichst viel und möglichst wenig….
Der Brennweitenbereich des 24-120 VR an einer Vollformatkamera ist schon enorm. Nachfolgend einmal je einen Aufnahme mit 24mm bei Blende 5,6 und Blende 9 und mit 120mm bei Blende 5,6.
Die Aufnahmen im Weitwinkelbereich unterscheiden sich kaum. Nur in einer hohen Auflösung wirkt das abgeblendete Bild etwas kontrastreicher und schärfer.

Das Objektiv ist mit Sicherheit kein Auflösungsmonster, aber was es bei 120mm an Details des Kirchturms dem Kamerasensor übergibt, sieht wirklich sehr gut aus.
Überhaupt zeigt das 24-120 seine beste Leistung bezüglich Bildschärfe um eine Stufe abgeblendet. Die Bildränder „hängen“ dabei (nicht besonders überraschend) etwas nach. Ich habe bei meinem Exemplar den Eindruck, dass sich der kleinste Schärfeunterschied zwischen der Bildmitte und den Rändern um Blende 9 einstellt. Das kann man auch etwas an den 24mm Bildern oben erkennen, wobei auch der Bereich der Schärfentiefe zu bedenken ist, da der Fokus auf dem Turm lag.
Unabhängig davon ist es mit Blende 4 schon sehr gut einsetzbar, denn diese Unterschiede werden nur die wenigsten Menschen erkennen können.

Das nächste Bild zeigt eine Aufnahme im Nahbereich bei 38mm und Blende 4.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Gute Schärfe im Nahbereich, stimmige Farben und Kontraste

Schärfe und Bokeh sind nach meiner Meinung vollkommen in Ordnung, auch kommen die unterschiedlichen Grautöne und die pastelligen Farben im Hintergrund sehr gut rüber.
Im folgenden Bild habe ich den Bildstabilisator getestet. Die Parameter: Nahbereich, 120mm, Blende 9 bei 1/15s und ISO 1600.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Bildstabilisator des Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED bei 1/15s

Auch in maximaler Vergrößerung zeigen sich keine Anzeichen, dass hier verwackelt wurde. Die vordere Kante ist scharf, ohne Doppelkonturen und der Schärfeverlauf zeigt sich harmonisch mit einem zum Blendenwert passendem Verlauf.
So stelle ich mir das Ergebnis mit einem guten Objektiv vor, auch wenn ich nur „knipsen“ will. Mit ein wenig Konzentration geht es auch noch einen Stufe weiter runter, ich bin damit sehr zufrieden.

Farbfehler rechnet die Kamera in der JPEG-Einstellung ebenfalls heraus. Somit sehen Kontrastkanten immer gut aus. An Lichtquellen erzeugt das Nikon 4/24-120mm VR ansprechende Blendensterne, die sind in der folgenden Übersichtsaufnahme am großen Leuchter gut zu sehen.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Lichtstimmungen und Blendensterne

Auch mit den Ergebnissen des mittleren Brennweitenbereichs (hier 50mm bei Blende 5,6), bin ich sehr zufrieden. Kontrast, Farben, Schärfe- alles passt.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Licht und Schatten

Die Möglichkeiten, die das Nikon 5-fach-Zoom bietet, sind für fast alle Fälle ausreichend. Daher nutze ich es auch gerne für Reportagen, aber es bietet sich natürlich auch für Urlaube und Städtereisen an. Wird es mit der maximalen Brennweite eingesetzt, bemerkt man schon die beginnende räumliche Verdichtung.

Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR
Verdichtung des Bildes bei 120mm

Kombiniert Ihr das AF-S Nikkor 24–120mm 1:4G ED VR zum Beispiel mit einem lichtstarkem 35mm- oder 50mm Objektiv und/oder mit einem 70-300mm F 4.0-5.6 bzw. einem lichtstarkem Nikkor 2,8/70-200mm, seit Ihr für jede Aufgabe und Reise bestens aufgestellt (andere Hersteller gehen natürlich auch).

Bilderbuch

Ich versuche immer ein wenig das „Gefühl“ eines Ortes einzufangen, zugegebenermaßen ein sehr subjektives Vorhaben. Dazu gehören auch immer die Menschen, seien es nun die Bewohner oder die Besucher. Dafür bemühe ich gerne die „Streetfotografie“. Je nach Ausführung kann die natürlich auch einen eher dokumentarischen Charakter annehmen. Auf jeden Fall kann man des Nikon 24-120mm auch auf diesem Gebiet begrenzt einsetzen.

Alle Bilder wurden mit der Nikon D750 aufgenommen, Bilder des Nikon 24-120mm G ED VR an der Kamera habe ich mir gespart. In den später folgenden Links findet Ihr genügend, auch Detailaufnahmen einzelner Elemente.

Was es sonst noch zu sagen gibt…

  • Die Treffsicherheit des Autofokus ist sehr gut und das Nikkor fokussiert durch den eingebauten Ultraschallmotor sehr schnell.
  • Gegenüber dem klassischen 2,8/24-70mm Objektiv bietet es einen deutlich erweiterten Brennweitenbereich.
  • Kompakte Bauweise und sehr robust.
  • Erstaunlich ist die Wirksamkeit des eingebauten VRII, hier könnt Ihr mehr als vier Blendenstufen gewinnen- einen erstaunliche Leistung.
  • Obwohl als Kit-Objektiv zur Nikon D750 im Set erworben, setzt sich das NIKKOR AF-S 4/24-120 MM G ED VR deutlich in der Qualität von solchen Objektiven ab. Es ist als „Goldring“ Objektiv eher auf den (semi-) professionellen Anwender ausgerichtet und daher nicht vergleichbar.
  • Der Tubus fährt nicht aus, wenn man das Objektiv nach unten hält.
  • Es ist gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet
  • angenehmes Bokeh

Für mich ist das 4/24-120mm ein gelungenes Reportage- und Reiseobjektiv. Auch wenn Ihr ein sogenanntes „Immerdrauf“ für Eure Nikon FX Kamera sucht, ist das Nikkor die richtige Wahl.

Andreas F.

Wen interessiert das AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR noch im Netz?

Wie immer setzt sich PhotographyLife intensiv mit dem Objektiv auseinander

Birk Ecke führte das Nikkor durch Nürnberg

Ming Thein hat sich ausführlich mit dem Objektiv befasst

Photozone nahm das Objektiv ebenfalls unter die Lupe

 

 

 

3 Gedanken zu „Das Nikon AF-S 24-120mm 1:4 G ED VR im Test- ein Praxisbericht“

  1. Kann ich bestätigen und es macht auch eine sehr gute Figur am DX-Format in Kombi mit dem 10-24 (im Urlaub). Ich selbst nutze es an einer D750 und an einer D5100.

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