Mit dem Kino verbindet jeder von uns seine eigenen Erinnerungen. Wir sind mit Freunden und Freundinnen, Eltern, Großeltern, alleine oder in Gruppen ins Kino gegangen. Selbst die Verbreitung des Fernsehers hat das Interesse am Erlebnis eines Kinobesuches nicht zum Erliegen bringen können.
Ab einem gewissen Alter werden die Besuche weniger, oft weil die Möglichkeit nicht mehr besteht oder die gezeigten Filme nicht mehr zur eigenen Zielgruppe passen. Was tun?
Der Verein Curatorium Altern gestalten e.V. hat sich mit seinem Projekt Silberfilm diesem Thema angenommen.
Die Initiatorin Frau Sabine L. Distler will Senioren, Familien, Enkeln, Nachbarn, Begleitern und/oder Pflegende zusammen oder alleine, in Begleitung, in kleinen Gruppen oder aus betreuten Wohnformen wieder zusammen in die Kinos bringen. Mehr dazu auf der Silberfilm Webseite oder über die Organisation Curatorium Altern gestalten e.V.
In einem Kino nach heutigem Standart ist es kaum möglich, eine solche Veranstaltung fotografisch zu begleiten. Nachfolgende Bilder entstanden in einem kleine Kino im ländlichen Raum, hier waren Sitzplätze auf Stühlen und an Tischen, aber auch die klassischen Kinosessel vorhanden.
Aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse kam die Nikon D750 zum Einsatz. Ich habe mir für solche Gelegenheiten auf die programmierbaren Positionen U1 und U2 passende Programme gelegt. Basis beider ist die Auto-ISO Einstellung (maximal ISO 6400), gekoppelt mit kürzesten zulässigen Zeiten. U1 verwendet dabei die immer den Faktor 1/Brennweite für die kürzeste Zeit, ideal für Aufnahmen bis 35mm. U2 benutzt den Faktor 2*(1/Brennweite). Das trägt den höheren Anforderungen der modernen Sensoren Rechnung, um einen scharfen Bildeindruck sicher zu stellen. Außerdem werden moderate Bewegungen „eingefroren“, ich nutze dieses Programm in der Regel ab 50mm Brennweite. Alle bildwichtigen Parameter sind oberhalb der geöffneten Bilder zu sehen.
Der Vorführraum war noch mit zwei Zeiss Ikon Projektoren bestückt, die vom Besitzer des Kinos noch regelmäßig gepflegt und benutzt werden. Die modernen Filme kommen allerdings schon lange nicht mehr auf Filmrollen, es werden Festplatten in die Abspielgeräte eingelegt.
Für die Aufnahmen habe ich das Zeiss 2,0/35mm Classic und das Nikon 1,4/50mm AF-G Objektiv eingesetzt. Beide genügend lichtstark und durch ihre Kompaktheit sehr unauffällig. Zudem zeichnet sich der Autofokus des Nikon durch seine Treffsicherheit, auch bei sehr schlechten Lichtbedingungen aus. Das Zeiss ist ja bekanntermaßen nicht mit einem Autofokus ausgestattet, lässt sich aber problemlos per Mattscheibe fokussieren.
Nach fast 100 Minuten war der Film vorbei und der sehr gut besuchte Kinosaal war von dem Film und der Idee begeistert.